mit grinsend verblühender Pfote Text+Kritik: Adolf Endler 02.05.23 in Berlin, Haus für Poesie

Dienstag 02.05.23
Einlass: 19.00, Beginn: 19.30
Haus für Poesie, Knaackstr. 97, 10435 Berlin

Tickets – mit grinsend verblühender Pfote Berlin


Informationen

Der Dichter Adolf Endler (geboren 1930 in Düsseldorf) befehligte eine
„Sensible Armee“ von Versen, die er einzig für den friedlichen Rückzug
ausgehoben hatte. In seinem Köcher befanden sich zahlreiche Alter Egos
(darunter Bubi Blazezak und Bobbi „Bumke“ Bergermann), die in seinen
Prosatexten und Gedichten den Prenzlauer Berg aufmischten. Endler ge-
hörte der Sächsischen Dichterschule an, war dementsprechend mit dem
Formenkanon vertraut, den er gleichzeitig achtete und subversiv unterlief.
Früh geriet er in Widerstreit mit der offiziellen Kulturpolitik der DDR. Er
gehörte nicht dazu und wollte es auch nicht. „Ich laufe als Außenseiter –
und dann noch die verkehrte Strecke.“ Trotzes halber heißt einer seiner
Gedichtbände. Ein Gutachten der Stasi attestierte ihm eine „umfassende
feindliche Stellungnahme in Lyrikform.“ Das dichterische Frühwerk vor
1963 wollte Endler nicht mehr gelten lassen. Die bleibenden Texte entstanden
danach. Es sind Gedichte über das Läusesuchen, den Laubenpieperfriedhof,
die Wirtin vom Feuchten Eck oder eine Ode auf eine vernachlässigte
Sportart, die dem Sichdenberghinunterrollenlasser ein Denkmal setzt. Be-
rühmt und vielzitiert sind Gedichte wie Resumé („Indessen nicht der
kleinste Seepapagei in meinem Scheiße Gesamtwerk!“) oder Des Freundes
Wettlauf mit dem Schneemann. Es ist jetzt ein Text+Kritik-Band erschienen,
der sich dem Schriftsteller Adolf Endler widmet. Helmut Böttiger spricht
mit dem Herausgeber und drei der Autorinnen.


In Lesung und Gespräch: Gerrit Jan Berendse | Annett Gröschner |
Kerstin Hensel | Katja Lange-Müller
Moderation: Helmut Böttiger


Eine gemeinsame Veranstaltung mit Text+Kritik